Festival Stuttgart Barock 2026 | Florenz - Festival-Pass
Florenz entwickelte sich im Hochmittelalter dank Handel und Banken zu einer führenden Stadt Italiens, die im 14. Jahrhundert mit Komponisten wie Landini musikalisch in Erscheinung trat. Ihre kulturelle Blütezeit erlebte sie unter der Familie Medici, die durch Tuchhandel und Bankwesen großen Reichtum erlangte und im 15. Jahrhundert mit Persönlichkeiten wie Cosimo il Vecchio und Lorenzo il Magnifico maßgeblich die Stadtpolitik und Kultur bestimmte. Die Medici förderten Architektur, Kunst, Humanismus und Musik und trugen mit prunkvollen Festen, Intermedien und der ersten erhaltenen Oper L’Euridice (1600) zur Entwicklung der Musikgeschichte bei. Bedeutende Humanisten und Musiker wie Galilei, Peri, Caccini und andere wirkten in ihren Diensten. Auch nach dem kulturellen Höhepunkt blieb das Musikleben lebendig, etwa mit dem ersten öffentlichen Opernhaus 1656. Cosimo III., sein musisch begabter Sohn Ferdinando und der letzte Medici-Großherzog Gian Gastone führten das Erbe fort. Nach dem Aussterben der Familie sicherte Anna Maria Luisa mit ihrem Vermächtnis den Erhalt des kulturellen Erbes für Florenz.
Das Festival beginnt mit einem Eröffnungskonzert in der Leonhardskirche mit Werken von Boccherini und Zelenka, aufgeführt vom Kammerchor und Barockorchester Stuttgart unter Frieder Bernius. Weitere Konzerte präsentieren Musik u.a. von Veracini, Francesca Caccini, Monteverdi und Tartini, gespielt von renommierten Ensembles wie Il Rosario, dem Utopia Ensemble und den London Handel Players. Eine literarisch-musikalische Lesung über Galileo Galilei sowie das Abschlusskonzertvon Il gusto barocco mit der Oper La Dafne von Marco da Gagliano runden das Programm ab.
Neben den Konzerten können Sie mit Ihrem Festival-Pass auch noch den Vortrag von Herrn Prof. Bernhard Richter zum Thema “Die «Erfindung» der Oper in der Camerata fiorentina aus Stimmphysiologischer Sicht” und die musikalische Lesung „Eppur si muove!“ (Und sie bewegt sich doch!) von Rudolf Guckelsberger und Studierenden der Musikhochschule Stuttgart unter Leitung von Prof. Henning Wiegräbe besuchen. Bei beiden Veranstaltungen gibt es freie Platzwahl.